Nach Der Fluch der Goldenen Blume (Man cheng jin dai huang jin jia) von Zhang Yimou habe ich mich ja schon ganz kurz gefragt, ob ich Hero damals falsch verstanden hatte (vielleicht hatte der Held ja doch nicht richtig entschieden "Tian xia", die Einheit des Reiches wichtiger zu nehmen als Gerechtigkeit, vielleicht war ja doch die Heldin, die die Weigerung dieser Logik zu folgen mit dem Leben bezahlte, die eigentliche Heldin des Films, und das Ganze dann doch etwas weniger "staatstragend" bzw. imperialistisch?). Hier wird die Herrschaft jedenfalls nicht glorifiziert, wenn auch nicht ernsthaft in Frage gestellt. Der königliche Haushalt – wieso überhaupt königlich und nicht kaiserlich? Um nicht zu sehr an der Historie gemessen zu werden? – ist in einem schrecklichen Zustand, es wird intrigiert, gemeuchelt, verraten – ich belasse es einfach mal dabei, denn eigentlich hat mir die Geschichte so wenig gefallen, dass es wirklich nicht lohnt bemüht Spoiler zu vermeiden.
Was will uns der Film sagen? Macht korrumpiert und gegen das wirklich Böse ist schwer anzukommen. OK, mit etwas gutem Willen könnte die Botschaft meinetwegen systemkritisch interpretiert werden. Was mir aber wirklich außerordentlich missfallen hat, ist die Bildsprache, die extreme Künstlichkeit – Historienfilme sind vermutlich immer künstlich, aber mir bereitet die hundertfach übertriebene Bonbonfärberei einfach kein optisches Vergnügen, gequetschte möchtegern-quellende Chinesinnenbusen wirken auf mich eher albern, und die monumentale Metzelei gegen Ende (wer hat hier Martial Arts gesagt?) ist so protzig wie eklig. Wenn also weder die Handlung, noch die Figuren, noch die Umsetzung in Bilder zusagen und das schon beim dritten Film in Reihe, sollte ich es vielleicht langsam einfach mal sein lassen mit Herrn Zhang.