Love and Other Crimes

Im bisherigen Lieblingsfilm Love and Other Crimes wird der Rekord für den häufigsten Einsatz desselben Lieds in einem Film aufgestellt – bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird Besame mucho gesungen, mit Hingabe und Inbrunst und immer ist es anrührend und schön. Die Geschichte dreht sich ums Bleiben oder Weggehen: Eine verschwindende Welt, triste Wohnblocks, keine Läden sondern kleine Kioske, aber die Eröffnung des Hypermarkts wird im Radio bereits angekündigt. Die Technik im Solarium ist unzuverlässig, die Tage der Schutzgelderpressung so gut wie vorbei. Die rivalisierenden Banden bekämpfen sich noch ein wenig, aber vor allem auf der Haustierebene ("Lass Petronje in den Schnee hinaus!" – wir sehen dann, dass Petronje ein Papagei ist, der noch einige Szenen lang kreischende Runden zwischen grauen Betonblocks fliegt). Die Personen sind wunderbar: Anica, Geliebte des Bandenchefs Milutin, will weg. Milutin sorgt sich um seine 14-jährige Tochter, die Orangen liebt, aber nicht sprechen will. Stanislav, Milutins rechte Hand, ist seit Jahren in Anica verliebt und kümmert sich um seine Mutter, eine ehemalige Sängerin, für die er Auftritte im einzigen Restaurant ermöglicht ("Sorg dafür, dass sie nicht länger als zwei Stunden singt" – sie singt großartig!). Außerdem kann er zaubern – Dinge zum Schweben bringen. Und verschwinden. Weitere Nebenfiguren sind die große Liebe von Milutin, ein Fahrlehrer und der Betreiber der Videothek. Wer geht, wer bleibt und dann? Sehr wunderbarer Film.

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