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Qualunqemente

In der ersten Einstellung von Qualunquemente (der Titel wird übersetzt mit "Whatsoeverly", der Protagonist hat die Angewohnheit, oft unpassenderweise "mente" dranzuhängen, was ein meist sinnloses Adverb hervorbringt) sitzen Männer um einen Tisch mit vielen Fotos und versuchen "den Richtigen" für etwas zu finden. Alles mögliche spricht gegen die Kanditaten, der eine ist tot, der nächste im Knast. Dann finden sie einen und kurz darauf steigt aus dem Flugzeug Cetto La Qualunque. Begleitet wird er von einer schönen Südamerikanerin und einem kleinen Mädchen. Nach Jahren, in denen er untergetaucht war, ist er nun zurückgekehrt, um Bürgermeister zu werden.

Cetto ist von Anfang an großkotzig und widerlich. Er nennt seine Mätresse "Cosa" (Untertitel: "Whatsit"), das Mädchen hat gar keinen Namen. Dass seine Gattin und die Neue sich prügeln, amüsiert ihn höchstens, Steuern zu zahlen lehnt er ab, sein illegaler Campingplatz mit Strandlokal, dessen Abwasser direkt ins Meer fließt, wurde auf einer archäologischen Fundstätte errichtet (was denn, die sollen doch froh sein, dass wir eine alte Stadt durch etwas neues ersetzen) , wenn er "nachdenken" geht, heißt das, dass er in den Puff geht, seinem dummen und weichherzigen Sohn verbietet er die Freundin, weil die vorne und hinten zu flach ist, auf der Jagd erschießt er ihm den Hund.

Für den Wahlkampf wird ein "externer Experte" angeheuert, der allem einen professionellen Anstrich geben soll, und die Zuschauerin staunt, welche Steigerungen der Dreistigkeit da noch möglich sind…

Dann steht das Filmteam auf der Bühne und erzählt, dass die Realität in Italien ja überhaupt nicht so viel anders ist. Eigentlich im Gegenteil: sie hätten im Film zumindest keine Leute umgebracht. Stimmt, es flog zwar ein Auto in die Luft, aber geschossen wurde nur auf Wahlplakate. Es wurde nicht so ganz klar, was Satire eigentlich noch will, wenn die Überhöhung nur darin besteht, dass die Kostüme bunter sind als im wahren Leben. Der sehr grelle Humor ging mir während des Films schon ein wenig auf die Nerven, aber es war auf alle Fälle wieder ein Film, wie ich ihn vorher noch nie gesehen habe.


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