Das war für uns Forums-Gänger und Arsenal-Sozialisierte natürlich ein absolutes Muß: zur Premiere dieser Doku ins Delphi-Kino zu gehen. Und wir wurden nicht enttäuscht: kein „roter Teppich“ oder Presse-Call… … nein: die Gregors saßen auf Delphi-Foyer-Stühlen vor dem Kino in der zu Ihren Ehren scheinenden Wintersonne und liessen sich fragen und fotografieren.
Der Film von Alice Agneskirchner ist filmisch absolut gelungen, unterhaltsam und wunderbar, wie nicht anders zu erwarten bei den Beiden, dazu ein wahres Material-Feuer und ein echter Ausweis ihrer menschlichen und filmischen Erfahrung. Und schon in den ersten Sekunden wird deutlich, was Arsenal und Forum immer so grundlegend anders gemacht hat: die Gregors werden mit ihren so unterschiedlichen Einschätzungen zu Menschen am Sonntag gezeigt. Ulrich Gregor grundsätzlich wertschätzend wegen der Atmosphäre und filmischen Qualität, Erika grundsätzlich kritisch wegen der Rolle der Frauen. Besonders berührte mich zu erleben, wie Erika Gregor diese besondere Atmosphäre in einem Kinosaal beschreibt, wenn man miteinander atmend körperlich spürt, wie ein Film alle fesselt und gefangen nimmt – er kann das hingegen garnicht nachvollziehen…
Im weiteren Verlauf erhält die Haltung der Beiden zur gesellschaftspolitischen und aufklärerischen Kraft von Film weiten Raum: unbedingt sehenswert, keine Frage. Wenn möglich: mit begleitendem Q&A. Und da der Film die Nach-Wende-Zeit nur streift, könnte es ja vielleicht auch darüber noch eine Fortsetzung geben… Material dafür haben die Beiden sicher genug!