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So, was hab ich denn gestern und heute alles gesehen?

Zunächst begann mein Tag mit einem überaus bedrückenden Film, der mir im wahrsten Sinne des Wortes Magenschmerzen bereitete. Ja, mir blieb so derart die Luft weg, dass mir ganz übel und schwummrig war. "Walking on Water": Eine Wahlfamilie begleitet ihren Freund beim Sterben, leistet Sterbehilfe, das Morphium reicht nicht aus und "dummer Weise" (Verzeihung, aber da bleibt einem nur noch die Ironie) hört der Betroffene nicht auf zu atmen, diese Prozedur wiederholt sich mehrfach, woraufhin letztlich einer der WG-Mitglieder zur Plastiktüte greift… diese Bilder hatte ich dann Nachts noch im Kopf! Die unterschiedlichen Umgehensweisen mit dem Tod waren sehr eindrücklich dargestellt, die Schauspieler ziemlich überzeugend in ihrer Unfähigkeit, in ihrem Schmerz, den jeder auf seine Art ersäuft, indem er/sie sich mit Drogen zuknallt, sich durchfickt oder depressiv wird. Beziehungen gehen zu Bruch, das Zusammenleben funktioniert nicht mehr. Alles ziemlich deprimierend, mit blaustichigen Wasserbildern, ständigem Regen und keiner Möglichkeit zu Weinen, was das Anstrengendste und Beklemmendste war. Dem folgte ein netter, auflockernderer Kinderfilm "Die Kinder meiner Schwester", zudem es aber auch nicht viel mehr zu sagen gibt als sehr nett und unterhaltsam. Jedenfalls musste ich dann erst mal eine dümmliche Minipizza der Arkaden "geniessen", um wieder zu Kräften zu kommen. Dann kam der überaus erfreuliche Abschluss: "Jin nian xia tian", ein sehr schöner Film, wirklich, da kann ich Euch nur zustimmen. Und erstaunlich offen, nicht nur, dass man tatsächlich unbekleidete Frauen miteinander im Bett sieht, nein, auch noch eine Frau, die sich selbst befriedigt, und das auf eine recht selbstverständliche Art, was ja wohl für einen chinesischen Film ein ganz schöner Hammer ist, oder? Mir jedenfalls sind da sonst eher Filme bekannt, deren erotischer Höhepunkt im Händchenhalten bestand, habe ich da eine schnelle Entwicklung nicht mitbekommen? Da könnt ihr mir sicherlich weiterhelfen. Kein Wunder, dass der arme Mensch – ihr Produzent?- sein halbes Vermögen mangels finanzieller und sonstiger Unterstützung einsetzen musste. Übrigens haben sich die beiden, die Regisseurin und der Produzent, auf der Bühne total beäumelt, sie hatten sich zuvor an Berliner Bockwürsten den Magen verdorben, waren offensichtlich aber aus dem Gröbsten raus und hatten beschlossen, die Sache humorvoll zu nehmen, sehr sympatisch!

In diesem Sinne werde ich nun totmüde ins Bett fallen, die heutigen Erlebnisse berichte ich morgen bzw. heute, denn es ist schon nach Mitternacht! Also tschüssle


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