Eben war nochmal so richtig Berlinale: Aku Ingin Menciummu Sekali Saja
(Bird-Man Tale), eine Geschichte aus Papua, wo auch mal wieder alles ganz anders ist. Herr Gregor hat die Diskussion geleitet – richtig gut, wie ich finde, er hat nämlich damit eingeleitet, dass in dem Film vieles für ein indonesisches Publikum vollkommen klar ist, für uns hier, die wir vielleicht nicht so viel über dieses Land wissen, aber nicht. Genau das war mein Gefühl zu dem Film. Zum Schluss hat er noch empfohlen, den Katalogeintrag zu lesen, der zu diesem Film 5 Seiten lang ist.
Der Film ist wunderschön, quietschbunt, überall stehen große, zum Teil nachts bunt beleuchtete und blinkende Kreuze herum, die Kirche ist violett und schwimmbadblau angestrichen, überhaupt ist türkis die Hauptfarbe in dem Film. Es wird viel gesungen, Freiheits- und Kirchenlieder, gepfiffen, das Pfeifen verlernt und wiedergefunden. Das Kasuarkostüm ist interessant: es sieht aus wie ein schönes Kasuarkostüm, also nicht wirklich wie ein echter Vogel – aber es wird an mehreren Stellen ganz ernst genommen, als wäre es wirklich der Kasuar. Als die Frau ihren Mann im Wald besucht, wo er sich versteckt hält, streichelt sie den Vogel, nicht den Mann, und als die Verfolger kommen und den Kasuar einholen, verprügeln sie ihn zwar, reden dann aber darüber, ob das jetzt ein verkleideter Mann oder ein Kasuar sei – und entscheiden sich dann für den Kasuar und erschlagen ihn nicht. Das ist seltsam, aber auch passend.