Goddess of Mercy

Nach Goddess of Mercy von Ann Hui stellte sich kurz die Frage, welchen Film ich denn nun bevorzugen würde: Jing zhe (s. hier) oder diesen hier. Im Nachhinein: keinen natürlich, obwohl Goddess of Mercy sicherlich unterhaltsamer war – wobei das eher an unfreiwilliger Komik lag. Völlig bescheuerte Geschichte, erzählt von einem geläuterten Kleinkriminellen, der sich in eine Polizistin mit dunkler Vorgeschichte verliebt. Sie hatte sich, wie er erst, als sie ihn verlässt, erfährt, vor einigen Jahren in Yunnan einen Fehltritt mit einem jungen Mann erlaubt, der sich dann leider als Drogenschmuggler herausstellt. Sie muss dazu beitragen, dass er und seine Familie um- bzw. vor Gericht kommen, wofür sie zunächst mit dem Leben ihres Gatten und später weiterem blutigen Gemetzel einen hohen Preis zahlt.

Könnte vielleicht jemand der Regisseurin das Prinzip der griechischen Tragödie erklären? Der unauflösliche Konflikt – im Gegensatz zu Fahrlässigkeit gepaart mit Blödheit und mangelnder dramaturgischer Plausibilität? Könnte ihr – und diesem Wang Quanan gleich mit – außerdem mal jemand erklären, dass abgelegene Gegenden, pittoreske Volksbräuche, traditionelle Frauengewänder und im Wind klingelnde Tempelglöckchen eher sparsam und nur dann einzusetzen sind, wenn es die Geschichte irgendwie weiter bringt oder zumindest zu ihr passt?

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