Jarmark Europa

Die Regisseurin trägt den schönen Namen Minze Tummescheit und sie hat mit Jarmark Europa einen Film über besagten Markt gemacht, der täglich in und um das große Sportstadtion von Warschau stattfindet. Dort verkaufen unter anderem Menschen aus Russland, Weißrussland, der Ukraine und anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion alles mögliche, was dort günstiger zu haben ist als in Polen.

Der Film zeigt vor allem drei Frauen, die weite Wege mit dem Zug auf sich nehmen, die mit dem Risiko leben, an der Grenze zurückgewiesen zu werden oder ihre Ware zu verlieren und denen es teilweise etwas peinlich ist, diese Art von Handel zu treiben. Er erzählt aber auch auch von der Schwierigkeit, das Thema filmisch zu bearbeiten. Frau Tummescheidt spricht selbst aus dem Off ein, was nicht zu sehen ist. Manchmal ist das wirklich interessant oder trägt zum Verständnis der Bilder bei, manchmal klingt es etwas unprofessionell (wenn sie z.B. ausführlich erzählt, dass sie eine Aufnahme des Grenzflusses vergeigt hat und statt dieser Aufnahme die Leinwand dunkel bleibt und sie ausführlich erzählt, was zu sehen gewesen wäre) und manchmal stört es mich ein wenig, dass sich die Regisseurin mit ihren Reflexionen zum Umgang mit der Kamera quasi als vierte Hauptdarstellerin aufdrängt. Trotzdem ist es ein schöner Film, bei dem das Reizvolle gerade darin liegt, dass es eben nicht der klassische Dokumentarfilm geworden ist.

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Kommentare

2 Antworten zu „Jarmark Europa“

  1. jokrause

    da bin ich ja mal gespannt, den schauen wir uns nämlich morgen an, und da es nicht mehr anders geklappt hat, im Babylon – uff!

  2. Babsi

    Hab den Film bei der Viennale gesehen. Find ihn super!!! Sehr interessant. Einziger Kritikpunkt: fand ihn etwas zu lange. Aber andererseits wärs natürlich schade, etwas von dem tollen Filmmaterial herauszunehmen. Also, wer Gelegenheit hat, den Film anzusehen, sehr zu empfehlen!!!

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