V for Vendetta ist ursprünglich ein Comic von Anfang der 80er Jahre, den ich einmal geschenkt bekam, und der mir – obwohl ich mit dem Medium Comic nie warm geworden bin – sehr gut gefallen hat.
Die Geschichte spielt in England der Zukunft, in dem nach einem Atomkrieg und anschließender Hungersnot sich ein totalitäres Regime etabliert hat, das u.a. "Umerziehungslager" eingerichtet hat und dort Menschenversuche durchführen ließ. Aus dem Überlebenden eines dieser Versuche wird "V", ein Mann hinter einer Guy-Fawkes-Maske, der fortan übermenschliche Kräfte hat, sich in der Londoner U-Bahn häuslich einrichtet und von dort aus a) einen Rachefeldzug und b) den Sturz des Regimes betreibt. Durch Irrungen und Wirrungen gerät eine junge Frau in seine Gesellschaft, und das Ganze endet dann mit ihrer Läuterung, einer Revolte und der Explosion der Houses of Parliament…
In der momentanen Situation ist ein Film über einen sympathischen, anarchistischen Terroristen schon ziemlich mutig. Vor allem hat mir gefallen, dass der Film, genau wie der Comic, auf eine altmodische Art romantisch-naiv-anarchistisch ist, die das alte Piratenherz erwärmt… Die geheimnisvolle, maskierte Figur, die einsam unter der Erde haust und die schönen Dinge sammelt, die das Langweiler-Faschisten-Regime verboten hat (Kunst, Musik, Blumen…) ist pubertär und trotzdem toll. Allerdings ist die Läuterung der weiblichen Hauptfigur durch einen von "V" inszenierten "Gang durch die Hölle" recht grenzwertig.
An manchen Stellen wurde der 20 Jahre alte Comic sehr erfolgreich modernisiert. Der einzige Drawback ist eine total sinnlose und peinliche Liebes-Erklärungsszene zwischen Evey und V. Warum hat hier kein Drehbuchautor aufgepasst?