El niño pez: Lala und Guayi leben im selben Haushalt, eine ist die Tochter des Richters, die andere die paraguyaische Hausangestellte. Sie planen gemeinsam zu fliehen und klauen im Haushalt alles mögliche, um ihren Plan zu finanzieren. Dann ist der Richter tot und Lala auf dem Weg nach Paraguay. Sie lernt Guayis Vater kennen, erfährt etwas über deren Vergangenheit und sieht das Fischkind im See. Als sie erfährt, dass Guayi im Knast ist, kehrt sie nach Buenos Aires zurück. Die Geschichte wird in Schleifen erzählt und es dauert eine Weile, bis sich die Abfolge der Zeitstückchen im Kopf sortiert. Das ist aber nicht mühsam, sondern geht leicht. Wie aus der verfahren-verzweifelten Situation noch ein offenes Ende wird, ist sehr spannend erzählt. Toller Film.
Lucía Puenzo, die Regisseurin, ist eine der Personen, bei denen es froh macht, sie auf einer Berlinalebühne gesehen zu haben: Sie hat die Romanvorlage mit 23 geschrieben – aus der Sicht des Hundes (welcher Hund? Der, den Guayi als Welpen findet und Lala schenkt) – zehn Jahre später hat sie ein Filmskript daraus gemacht und den Film. Sie will nicht auf Queer-Themen festgelegt werden, sucht sich Stoffe überhaupt nicht wegen der Themen aus, das ist ihr viel zu rational. Ihr Zugang zu den Geschichten ist ein emotionaler, sie erspürt die Situationen ihrer Figuren, und arbeitet damit. Es macht viel Freude, Klugheit auf mehreren Ebenen zu erleben, und ich bin ihr sehr dankbar, dass sie Filme macht.
Kommentare
Eine Antwort zu „El niño pez“
Meine Kollegin Nina fand den Film auch schön, stimmte mir aber zu, dass die Beschreibung im Programmheft sämtliche Klischees aus 20? 30? Jahren Lesbenfilm vereint und deshalb ausgesprochen abtörnend war. Weshalb ich den Film auch gleich gar nicht in die Liste aufgenommen hatte… Schade!