Mein Herz sieht die Welt schwarz

heißt der Film von Helga Reidemeister ("Gotteszell") – und man fragt sich wirklich, wer den Untertitel verbrochen hat: "eine Liebe in Kabul". Sat1 lässt grüßen! (involviert war aber 3sat). Dabei ist das ein klassischer Dokumentarfilm, ohne Kommentar und Gedöns. Wie bei "Son of a Lion" im letzten Jahr ist es jenseits von allem anderen einfach unbezahlbar, dass in dem Film aus dem "Krisengebiet", den "verfeindeten Stämmen" usw.  Menschen werden,die Gesichter und Geschichten bekommen.
Danach folgender Dialog neben mir:
Mann: "Die Leute da scheinen ja recht offen gesprochen zu haben."
Frau: "Jaja. Aber weißt Du, in solchen Ländern gibt es ja auch viel Zensur und so…"

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Kommentare

6 Antworten zu „Mein Herz sieht die Welt schwarz“

  1. uta

    danke, dass du das geschrieben hast! wir haben vor einigen jahren atemlos den grandiosen film ‚texas – kabul‘ von helga reidemeister gesehen und waren etwas traurig, dass dieser nicht ins programm passen wollte. es scheint ja aber berechtigt hoffnung zu bestehen, dass er ins fernsehen kommt…

    btw: kann mir mal eine nen tipp geben, wie ich die text-felder bei meinen blog-einträgen in eine vernünftige schriftgröße (so wie bei den anderen) kriege?

    1. micha

      Zur Schriftgröße: da fehlt einfach ein Umbruch am Ende (den man anschließend wieder löschen kann), damit es das passende „Paragraph“-Format hat. Dieser doofe Editor ist nicht besonders schlau, aber ich hab jetzt mal aufgeräumt.

      1. uta

        danke!

  2. micha

    Was ich sehr beeindruckend fand: dass die beiden für vermeintlich rationale Argumente ihrer Familien so überhaupt kein Ohr hatten. So etwas erwartet man einfach nicht in einer Weltgegend, von der wir arroganterweise annehmen, dass soziale Normen so stark sind, dass niemand sie ernsthaft in Frage stellt. Von wegen.

    1. Ulla

      Ich im Gegenzug habe während des Films mit Erstaunen festgestellt, wie vernünftig eigentlich die Argumente der Eltern gegen die Beziehung wirken, und dass ich schon nach kurzer Zeit ihren Blickwinkel gar nicht mehr ideologisch finde, sondern realistisch und rational. Das war für mich das überraschendste und wichtigste Ergebnis beim Schauen

      1. micha

        Stimmt „vermeintlich“ rational nehme ich zurück. Die Argumente waren einfach vernünftig. Vermutlich gerade deshalb sehr erstaunlich, wie vollkommen wirkungslos sie an den beiden abprallten.

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