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Members of the Funeral


Members of the Funeral
 hat einen merkwürdigen Titel. Was ist denn ein Mitglied einer Beerdigung? Nennt man in Korea die Teilnehmer daran immer so? Oder ist das mit Absicht ein verfremdender Ausdruck? Regisseur und Filmteam waren nicht mehr da, konnten also nicht gefragt werden. 

Vater, Mutter und Tochter sitzen bei der Beerdigung und verhalten sich merkwürdig: die Eltern sind boshaft zueinander, die Tochter sehr nüchtern und detailfreudig, was die Todesumstände angeht. Wessen Beerdigung, und was alle drei mit dem Toten zu tun hatten, wird in Rückblenden erzählt. Eine zusätzliche Ebene erhält die Beerdigung dadurch, dass sie in einer Erzählung, die der Tote geschrieben hat, bereits vorweg genommen wird, so dass einen Moment lang gar nicht ganz klar ist, ob er wirklich tot ist oder alle in eine Geschichtenschleife geraten sind.

Die Erwachsenen sind, bis auf den Besitzer des Bestattungsinstituts ziemlich widerlich, während sich die Jugendlichen einigermaßen wirksam gegen ihre Zumutungen wehren. Der Tochter scheint es zu gelingen, sich ihren Eltern völlig zu entziehen, das liegt aber wohl vor allem daran, dass beide viel mehr an dem Jungen interessiert sind, auf den sie ihre jeweiligen Projektionen beziehen. Das Ganze ist einigermaßen beklemmend anzuschauen, aber schräg und merkwürdig faszinierend. Und letztendlich sind die fiesen Eltern die eigentlichen Verlierer. 


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