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Ein Film zur Krise

Großes Berlinaleprogramm im Cinema Paris (das hatte ich viel größer in Erinnerung), mit rotem Teppich inklusive wartenden Fans, Scheinwerfern, Menschen, die noch Karten suchen, Regisseurin, vom sachverständigen Publikum frenetisch bejubelten Hongkong-Kino-Stars (Aaron Kwok s. Bild.) und verspätetem Anfang.  

Baiyin diguo will großes Kino sein: wunderschöne traditionelle chinesische Häuser, fantastische Landschaftsaufnahmen, scherenschnittartige Schatten werfende Kamelkarawanen in der Wüste, nebeldurchwaberte grüne Berge wie aus der Tuschmalerei, prächtige Gewänder, schwungvoll geworfene Qing-Zöpfe bei den Herren – und putzige Special-Effects-Wölfe mit glühenden Augen. Dazu Familienepos, eine Banker-Saga um Loyalität und Kundenbindung und darum, wie selbst eine unerfüllte Liebe moralisches Handeln im Sinne der Bankgründer-Ahnen begünstigt.

Christina Yao hat einen Film zur Finanzkrise gemacht und gibt auch ganz offen zu zu hoffen, dass das Thema dem kommerziellen Erfolg des Films helfen wird. Gleichzeitig sagt sie – und das klingt nun wirklich fast so niedlich wie ihre Wölfe – dass Hoffnung darin besteht, dass die Leute, die die Macht haben, das Richtige tun. Na, da kann man nur hoffen, dass viele Banker demnächst mal in diesen Film gehen. 


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