Der durchgeknallte Bürgermeister in „Nesvatbov“

wir finden uns in einem polnischen dorf vor dem büro des bürgermeisters, der tag beginnt mit einer ansprache, die über lautsprecher im ganzen dorf erschallt, mit der Botschaft an die Bürger „laßt euch nicht so hängen, anstatt euch zu vergraben und euch dem alkohol hinzugeben, geht unter menschen und findet partner, heiratet und zeugt nachwuchs!“. seine mission ist es, die bürger zu verkuppeln… gemeinsam mit seiner assistentin ruft er eine verkupplungsveranstaltung ins leben, auf der alle singles der umliegenden dörfer geladen werden: dort kann man ballonfahrten und sandwichtoaster gewinnen und den müttern der herrschaften beim singen zuhören… da rührt einen die herzige monika aus der wg mit ihrer herrischen mutter, die doch so viel lieber im chor der nächsten generation mitgesungen hätte, anstatt sich mit den junggesellen des dorfes zu vergnügen, sie darf aber nicht! zunächst besuchen wir die kandidaten zusammen mit der eifrigen assistentin jeweils zu hause, begegnen einem automechaniker, der vor lauter lackieren einfach keine zeit für frauen hat, dann aber derjenige ist, der uns mit glühendem gesicht auf dem ball berichtet, daß zwar die erste wahl nicht anwesend sei, er nun aber die zweite wahl gefunden hätte, der er nun wild entschlossen in die arme werfen möchte… dann ein mitvierziger, der zwei uralte flaschen metaxa im arm hält – sein ganzer stolz, eine rechts eine links – und uns dabei erzählt, daß diese nun entweder für die zukünftige seien, oder aber er würde sie auf seinem sterbebett trinken! der skrupellose bürgermeister glüht förmlich, wenn er von den frauen im dorf berichtet, die ja eine so gute partie wären, hätte man sie im arm….. seine sexuelle mitschwingung drängt sich immer weiter in den vordergrund, schließlich hat er auch seine frau aufgrund des „handlichen formats“ geheiratet, wie er stolz berichtet. zum ende dann filmt die filmemacherin zufällig – eigentlich wollte sie nur die fußballspielenden herren auf dem feld einfangen – einen dialog zwischen dem match making bürgermeister und einem bürger, in dem er findet, da das alles keinen sinn mache, würde er demnächst ein fest unter dem motto veranstalten: „lasst eure jungfernhäutchen zu hause und haut rein“, so oder so ähnlich…
in polen siehts noch immer so aus wie vor 15 jahren, stellten ulla und ich fest, und dieser film aus der reihe „skurilitäten aus aller welt“ hat mich sehr amüsiert und erstaunt, besonders da der bürgermeister wiedergewählt wurde, und nun weiter seine spielchen treibt…