die kurzen hätt ich glatt vergessen

Berlin Shorts IV

"Fragen an meinen Vater" von Konrad Mühe ist ein zusammengeschnippeltes Sammelsurium an Filmausschnitten, die im weitesten – und wirklich nur im weitesten – Sinne das Thema "Vater-Sohn-Beziehung" anschneidet… es bleiben aber völlig allgemeingültige Abrisse, die so auch keinen erkennbaren Sinnzusammenhang transportieren, da hilft auch der wunderbare Vater Mühe nichts… ich hatte mir hier mehr erwartet

"Apele Zag – Silent River" aus Rumänien zeigt uns in düsteren Bildern die Flucht von angedacht 2 Freunden, die dann aber doch unabgesprochen zu dritt fliehen, denn die Freundin des einen Protagonisten ist schwanger… stille Panik und eine unheimliche Schwimmszene über einen stillen, schwarzen Fluss..

"Planet Z" aus Frankreich: ein lustiges Experiment von Macro-Aufnahmen wachsender und verrottender Gemüsen und sich ausbreitende Schimmelpilze im Zeitraffer, ein Planet wächst und vergeht – sehr apart

"La Calma" aus Peru: in den Trümmern wird ein Mann geborgen, wir sehen Szenen der Bergung im Wechsel mit Aufnahmen, in denen dieser durch die zerstörten Straßenzüge läuft und versucht, in sich zur Ruhe zu kommen…gelungen

"Pera Bergange" aus der Türkei: für mich der stärkste aus der Reihe, das Leben ehemaliger Landbewohner in der Großstadt, die Tristesse und Ausweglosigkeit, die Scheinbare Freiheit wird symbolisiert durch die Szene eines kleinen Jungen, der auf dem Markt lebende Tauben verkauft, denen die Flügel gestutzt sind, die damit nur ein paar Meter fliegen können, wenn sie symbolisch von den Käufern freigelassen werden, um dann wieder eingesammelt und von neuem verkauft zu werden… ein täglicher Kreislauf, so wie sich die alten Männer all-abendlich n einem Abrißhaus treffen, um sich bei Wasserpfeife und Alkohol zu betäuben und in den nächsten Tag zu retten.

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