Der Regisseur von FIT war nicht anwesend, so dass ich nicht fragen konnte, wie der Film zu seinem Namen kommt. Aber vermutlich hätte das auch nicht viel erklärt. Im Film kommen eine Menge einsamer Leute vor, die seltsame Strategien haben, mit ihrem Leben klar zu kommen. Einer, der im Callcenter eines Versandhauses arbeitet, hält jeden Tag eine kleine Ansprache an sich selbst. Außerdem läuft er abends in einer Art Superman-Kostüm aus einem blauen Regencape und einer mit dickem buntem Garn bestickten Maske herum (schade, dass ihm das durch eine Art Steckbrief verleidet wird, und dann einer anderer – weniger harmloser? – das Kostüm trägt). Eine Kundin ruft gerne an, um sich zu beschweren. Die ebenso einsame neue Kollegin macht einen Hausbesuch, aus dem sich eine zarte Bekanntschaft entwickelt. Ein Bekannter des ersten Manns sitzt im Rollstuhl, eine seiner Assistentinnen hat einen geistig behinderten Bruder, mit dem sie zusammen lebt, der wiederum die Welt durch eine rot-grüne-3D-Brille betrachtet. Irgendwie sind alle Figuren lose verknüpft, treten aber nur sehr sporadisch zueinander in Beziehung. Und wenn dann mal etwas Schönes passiert, ist das sehr fragil und kann ganz leicht wieder durch etwas Unschönes beendet werden.
So klingt das ziemlich öd, war es aber gar nicht. Es gab wirklich was zu sehen, die Bilder sehr komponiert, nichts sah zufällig aus, und das wieder war ein auffälliger Kontrast zu den sich irgendwie bemühenden Personen. Ja genau, da war es wieder, woran Ulla neulich schon einmal erinnert hat: ich musste auch an die Mittelmäßigkeit in Sawako Decides denken, mehr kann man eben nicht machen, als sich bemühen, mit dem Leben irgendwie klar zu kommen.