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„Taxi“: eine Nachricht an alle Schaumschläger

Taxi ist ein toller Film. Natürlich wird er auch dadurch toll, dass man die Geschicht dahinter kennt, vom Filmemacher, der laut Zensorenbehörde eigentlich gar keine Filme mehr machen darf, aber nicht anders kann und nicht nachgeben will und jetzt eben einen Film in einer Art erweitertem Hausarrest, also in seinem Auto dreht.

Aber die eigentliche Größe des Films hat damit nichts zu tun. Sie besteht darin, dass er diese unerträgliche Situation in eine einfache und geniale Filmidee umdreht und damit den Zensoren eine lange Nase dreht. Darin, dass es in dem ganzen Elend trotzdem ein heiterer Film geworden ist und Herr Panahi sich irgendwie den Humor bewahrt hat. Dass er es stur, stoisch und freundlich immer noch schafft, zu tun, was sein muss, und es nicht bitter zu tun, sondern sich dabei immer noch für die Probleme anderer Leute zu interessieren. Darin, dass man ganz viel lernt in dem Film und dabei noch was zu lachen hat, auch wenn es einem – besonders gegen Ende –  im Hals stecken bleibt.

Das ist wahre Größe, und ich hoffe, sie bekommt einen Bären.

An alle Filmemacher: wer behauptet, man bräuchte Drama, Provokation und expressive Effekte  um einen wirkungsvollen (politischen) Film zu machen: Alles Quark. Hier ist der Beweis: man braucht eine gute Idee, Interesse an Menschen, Durchhaltevermögen, gute Freunde und ein Auto.


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