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Les premiers, les derniers: Leben ist mehr als Atmen

Les premiers, les derniers von Bouli Lanners war noch ein schönes Kinoerlebnis: es fängt düster an, ich will gerade finden, dass es in Belgien ganz schön öd ist und dass ich eigentlich diese gedämpften Farben im Film nicht so richtig mag, da zieht mich der Film auch schon in seine Geschichte oder eher seine Geschichten hinein: Esther und Willy sind auf der Flucht, aber auch auf dem Weg irgendwohin, Gilou und Cochise sind alternde Kopfgeldjäger mit einem Spezialortungsgerät auf der Jagd nach dem Mobiltelefon ihres Auftraggebers, dann gibt es noch einen Haufen fieser, gewalttätiger, aber auch ein bisschen doofer Provinzgangster, Jesus und in zauberhaften Nebenrollen den kleinen, schlauen Hund von Gilou, einen sehr alten Hotelbetreiber, der Orchideen züchtet, seinen Freund, den ebenfalls sehr alten Bestatter, eine etwas verpeilte, aber freundliche Frau und eine Mumie.

Wie die Figuren sich begegnen, wieder trennen, sich wieder treffen, würde von oben vielleicht aussehen wie Kugeln auf einem Billardtisch (Carambolage versteht sich, ohne Löcher). Das Großartige ist, wie das, was sie erleben, wenn sie gemeinsam oder getrennt unterwegs sind, die Geschichte immer weiter voran bringt – zu einem richtig klasse Ende, womit das der zweite Film an einem Tag ist, nach dem ich mit diesem beseelt-wunderbaren „Wow! Kino! Toll!“-Gefühl aus dem Kino komme.


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