Vatertag

Die zweite Station heute – in Father’s day – war Kigali, Hauptstadt von Ruanda. Von dort hatte ich meines Wissens noch nie einen Film. Sehr interessant, man sah etliches von der Stadt, die sehr schön auf bergigem Gelände gelegen ist. Wie schon so oft trägt hier auch die Berlinale wieder zum Weltfrieden bei, weil wir ein Land, zu dem es hier sonst nur Klischees gibt, aus der Perspektive von jemand von dort sehen dürfen. In dem Film geht es um drei Familienkonstellationen, von denen jede ihr eigenes Unglück hat (jede unglückliche Familie ist auf ihre Weise unglücklich, nicht nur in Russland, sondern auch in Ruanda): Ein kleiner Junge wird vom Kleinkriminellenvater „hart“ gemacht, eine junge Frau weiß, dass ihr todkranker Vater im Krieg schlimme Dinge getan hat und fragt sich, ob er es verdient, dass sie ihm einen Teil ihrer Lunge spendet („Papa, what did you do during the war?“ ist eine häufige Frage, die Mitt-Zwanziger in Ruanda heute ihren Eltern stellen, sagte der Regisseur im Interview – soviel zum Thema, das ist so weit weg…), und eine Frau mittleren Alters, die ihren Sohn durch einen Unfall verloren hat, fängt an, sich vor ihrem Mann zu ekeln… Visuell war der Film langsam und eindrücklich, mit tollen Schauspielern. Gute Wahl. Übrigens auch der erste Spielfilm, in dem ganz selbstverständlich Corona vorkam.

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