Eröffnungsfilm: She Came to Me

Der Eröffnungsfilm fürs Volk wurde diesmal in der Verti Music Hall gezeigt, die neuerdings den Friedrichstadtpalast ersetzt. Die Gegend ist wirklich gruslig, aber sehr gut besucht – nicht nur von Berlinale-Publikum.

Zum Eröffnungsfilm gehört immer dazu, dass zuerst die Eröffnungsgala von 3sat übertragen und der Film erst danach gezeigt wird. Es war vielleicht die politischste Eröffnungsgala aller Zeiten, bei der vielfach wiederholt wurde, dass die Berlinale schon immer ein politisches Festival war. So gut wie alle Redebeiträge bezogen sich auf den Krieg in der Ukraine und die iranische Revolution. Sean Penn wurde begrüßt, dessen Film Superpower eigentlich ein Dokumentarfilm über Selenski werden sollte, dann aber eine ganz andere Wendung bekam. Höhepunkt war die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski, die live übertragen wurde. Die Botschaft, wer still ist, macht sich mit dem Bösen gemein, erhielt stehende Ovationen. Der Eröffnungsfilm passte dann irgendwie nicht so ganz zur Veranstaltung. Eigentlich hätte man erwartet, danach den Film von Sean Penn zu sehen, aber der hat erst heute Premiere.

She Came To Me von Rebecca Miller zeigt die Begegnung zwischen einer Schlepperkapitänin (Marisa Tomei) und einem kreativ blockierten Opernkomponisten (Peter  Dinklage). Es gibt originelle Figuren, die von tollen sehr schön anzusehenden Schauspieler*innen gespielt werden – Anne Hathaway als Psychiaterin und Ehefrau mit Sauberkeitswahn ist auch super. Der Film ist lustig, einigermaßen politisch und es hat wirklich Spaß gemacht ihn anzuschauen. Was er nicht geschafft hat: er weckt nicht dieses Berlinalegefühl von „das habe ich ja noch nie gesehen!“ Aber er zeigt, dass echtes Leben zu aufregenden Opern inspiriert, und das ist eine schöne Botschaft.

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Kommentare

2 Antworten zu „Eröffnungsfilm: She Came to Me“

  1. Ulla

    Telefonat 3 Tage vor Eröffnung:

    Rissenbeek: Hallo Frau Roth, wir haben ein Problem

    Roth: oh je, was denn?

    Rissenbeek: Unser Eröffnungsfilm ist so niedlich, der passt einfach nicht zur Weltlage. Die Presse wird uns zerreißen!

    Roth: och, kein Problem, das reißen wir bei der Eröffnung raus, u
    ich machs ganz politisch.

    Rissenbeek: danke, danke, danke!

    Chatrian: Hallo Frau Giffey, wir haben ein Problem..

    Giffey: ja, was denn?

    Chatrian: s.o.

    Giffey: was krieg ich dafür, wenn ich Euch das raushelfe?

    C: Sie dürfen 2 Minuten Werbung für sich machen.

    G: Deal!

    1. Wow! Ja, genau so muss es gewesen sein!

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