Geranien

Geranien oder mit englischem Titel On Mothers and Daughters von Tanja Egen spielt in Holzwickede. Dabei hat nicht nur halb Holzwickede mitgespielt, sondern saß dann auch zur Premiere im Kinosaal. So frenetischen Applaus vor dem Film gibt es selten.

Nina ist Schauspielerin und reist zum Tod ihrer Oma in die alte Heimat. Die Oma mochte sie sehr. Mit ihrer Mutter ist es schwieriger. Eigentlich gehen sie mir beide auf die Nerven – das soll so, schon klar. Nina mit ihren blöden Telefonaten mit Mann und Kind.  Aber auch die Mutter nervt, die immer stur ihr Ding durchzieht und Dinge ohne Absprache mit den anderen vor sich hin organisiert. Zum Glück hat die Mutter ihre Frisörin-Freundin, so dass wir erfahren, dass es ihr viel ausmacht, dass sie keinen Draht zu ihrer älteren Tochter hat. Es gibt noch einen freundlichen Vater, der sich eher spannungsarm einfügt.

Es gibt jede Menge Lokalkolorit, was bei Leuten, die aus der Gegend kommen, mit größter Begeisterung aufgenommen wurde. Da war nach dem Film die Frau aus Wanne-Eickel, die alles bejubelt hat: Den Lottokiosk, die nicht ganz heraufgezogenen Rolläden in der Reihenhaussiedlung (damit sie nicht  steckenbleiben), überhaupt die Reihenhäuser, und dass man immer die Autobahn hört. Nach dem Film ist die ganze Bühne voller Filmteam, das ist hübsch und bunt, und der Applaus frenetisch.

Der Film ist ein Erstlingswerk, die Regisseurin hat ganz viel richtig gemacht, es steckt unglaublich viel Liebe in jedem Detail, der Soundtrack ist prima, und es hat richtig vielen Leuten sehr gut gefallen. Mir war halt ein ganz kleines bisschen langweilig.

Gesamtes Filmteam auf der Bühne im International
Das gesamte Filmteam passt gerade so auf die Bühne

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