Village Rockstars 2 ist, wie wir später herausfinden, die Fortsetzung von Village Rockstars von Rima Das. Dhunu spielt Gitarre in einer lustigen Band, die auf Hochzeiten und anderen Festen auftritt, ansonsten hilft sie ihrer Mutter, die sie aber auch immer ermutigt Gitarre zu üben. Dhunu klettert auf Palmen und holt die Früchte herunter (was war das? Größer als Datteln, kleiner als Kokosnüsse). Frauen singen auf den Feldern, überhaupt wird viel musiziert. Dhunu hat gute Freundinnen – sie haben ein schönes Ritual, sich ihrer Freundschaft zu versichern. Das klappt aber nur unter Mädchen.
Und dann wird im Laufe des Films alles immer schlimmer: Eine Straße soll gebaut werden, dafür werden riesige alte Bäume gefällt. Das Wetter ist schlecht, die Felder werden schon das zweite Jahr hintereinander überschwemmt, ein Makler versucht, der Mutter das Land abzukaufen, aber die weigert sich. Die Band wird nicht bezahlt, weil Mädchen mitmachen, der versoffene Bruder verkauft das Land an den Makler, wozu er nicht berechtigt war. Der Mutter geht es gesundheitlich immer schlechter, während Dhunu versuchen muss, alles in Ordnung zu bringen.
Ein schöner Film, der wunderbare Bilder für die beeindruckende Resilienz der Frauen und Mädchen findet, auch wenn das Ende offen bleibt – aber das muss es auch.
Im Abspann heißen ca. zwei Drittel aller Beteiligten Das – es scheint ein großes Familienprojekt gewesen zu sein. Leider gab es keine Q&A, danach hätte ich sehr gerne gefragt.
Kommentare
2 Antworten zu „Village Rockstars 2“
Ihr schaut ja lauter Filme, die wir auch gern gesehen hätten ;D und das mit den fehlenden Q&A fällt uns auch zunehmend auf: früher war das zumindest bei Generation Standard. Heute scheint es das nur noch im Forum auch nach der Erst-Vorführung noch zu geben… schade.
Von Palmen gibt es laut Wikipedia übrigens 183 Gattungen mit etwa 2600 rezenten Arten und die Früchte von rund 100 Palmenarten sind essbar; also genug Möglichkeiten für unterschiedliche Größen.
Vielen Dank, liebe Micha, das war einer meiner bisher 3 Filme, sehr schön beschrieben und den Film fand ich auch super. Am Amfang wirkt er so dokumentarisch, aber dann fühlt er sich noch erstaunlich dramatisch an. Die Hauptdarstellerin ist großartig.
Ich habe das mit den hunderten Leuten, die alle Das heißen, so interpretiert, dass das so ein Landstrich ist, wo es nur ganz wenige Nachnamen gibt und alle gleich heißen, wie z.B. Kim. Aber das ist nur geraten.
Bei mir gab es eine Q&A, bisher bei jedem Film und sogar sehr ausgiebig, ohne Zeitdruck. Zu beiden anderen Filmen schreibe ich noch ein bisschen.
Vorab schonmal eine dicke Empfehlung für „Khartoum“ – unbedingt anschauen! Viele Grüße von Ulla