So, nun habe ich auch meinen ersten Film gesehen, und er war gleich ein Super-Erfolg! Die Berlinale hat gut angefangen. "e minha cara" (Thats my face) hiess das Werk, 55 Minuten konnte man halb dokumentarisch halb essayistisch verfolgen, wie der afro-amerikanische Filmemacher sucht, wo er hingehört. Ein bisschen im Stil von Alan Berliner, wenn Ihr Euch erinnert… Solche Filme mag ich am liebsten. Der ganze Film war auf Super 8 (vergrößert auf 35mm) gedreht, und das, weil der Regisseur meinte, wenn er mit einer Digitalkamera im ländlichen Brasilien auftaucht, outet er sich sofort als Gringo und die Leute dort gehen sofort auf Distanz. Deshalb die altmodische Super 8 Kamera. Und dann fand er noch alte Super 8 Filme von seinem Opa, die er in den Film einbaute, und so ergab der ganze Film eine "mediale Einheit" – und das über 40 Jahre hinweg! Letztlich ging es um Grenzüberschreitungen – Weiss/Schwarz, "Heidentum"/Christentum, Mann/Frau, Diesseits/Jenseits – alles wurde in Frage gestellt, um "das eigene Gesicht" zu finden. Und am Schluss sagte ein kleiner brasilianischer Junge zu ihm "Du hast ja mein Gesicht!" Das war schön.
So, jetzt müssen Bärbel und ich noch Krisenmanagement machen, weil wir für "im toten Winkel" am Montag abend keine Karten mehr bekommen haben – und weil das einer unserer Favourites war, muss jetzt das gesamte Programm neu gebastelt werden. Man darf gespannt sein.