So, die ersten beiden Filme habe ich jetzt sehen dürfen. Es ist doch toll, wenn einem beim ersten Berlinale-Trailer so ein wohliges Gefühl überläufte, wenn für Sekunden der Bär am Sternenhimmel auftaucht…
Also:
1. Die Ritterinnen
Könnte richtig gut oder ziemlich schlecht werden, dachten wir vorher. Also ich tendiere eher zu letzterem. Vielleicht fand ich auch einfach die Regisseurin ziemlich unsympathisch. Und dass sie sich selber zum Star ihres Films macht. Und sich mit einer Schauspielerin besetzt, die Modelcharakter hat und aus dem Marienhof stammen könnte. Und einen Off-Kommentar im Sound einer Märchenerzählerin über ihr eigenes Leben spricht. Und damit ein Musterbeispiel für verklärte Jugend abgibt. Und ziemlich klischeehaft bleibt – Mythos Kreuzberg pur. Und überhaupt: die Schauspielerinnen waren gut, da kann man nix sagen – nur schade, dass es ein Spielfilm war! Die paar Dokuschnipsel dazwischen fand ich sehr interessant. Aber aus biographischen Gründen war der Film trotzdem spannend: die sind ein Jahr nach mir nach Berlin gekommen. Also meine Zeit, nur eben in Moabit. Zwischen Kottbusser Tor und Turmstraße liegen eben Welten.
2. Pure
Strong Stuff (über einen kleinen Jungen, der mit seiner heroinabhängigen Mutter in East-London lebt). Eigentlich ein pures Vergnügen der Film: gute London-Bilder, schönes Englisch zum Anhören, großartige, großartige Schauspieler (Molly Parker – remember Wonderland?), eine dichte Geschichte – und irgendwann merkt man dann mal, dass man jetzt bereits seit mindestens einer Stunde am Stück die Zähne zusammenbeißt, vor so viel Elend. Der pure Horror, der Film. Film pur, sozusagen.
So much for now – demnächst mehr in diesem Theater.