Doku und Porno

Der zweite Tag ging so:

1. Le chant du millennaire der Ruf des Millenniums?!? Freie Übersetzung von Ulla)

Ein Dokumentarfilm, der (O-Ton des sanften, freundlichen Regiseurs) "das vergessene Landesinnere von Tunesien" zeigen wollte, anhand von "Plätzen, die er liebt". Hat geklappt, finde ich. Gibt es nicht ein "Storchendorf" irgendwo in Brandenburg, wo immer so viele Störche nisten? Das gibt´s in Tunesien auch. Dort nisten sie auf einer alten Hochlgeisanlage – nur dass sich da kein Schwein drum kümmert. Soviel zum Thema "ist ja weit weg". Ist ein schöner Film über ein armes Land Klischee? Oder ist es Klischee, wenn das europäische Publikum nach so einem Film fragt, wie man denn über ein armes Land so einfach einen schönen Film machen könne? Die Frage stellt sich auch bei Madam Brouette, Wettbewerbsfilm aus dem Senegal, der sowohl von Taz als auch Tagesspiegel voll verrissen wird, wegen zu viel Volkstümlichkeit, zu viel Buntheit und zu schönen Frauen(!) Naja, es ist ein sanfter Verriss, weil man zum einzigen afrikanischen Beitrag dann doch nicht so hart sein möchte… Liebe afrikanische Filmemacher, bitte nichts Farbiges mehr filmen, und vor allem nicht mehr singen im Film, denn das bedient die Ethno-Klischees der Westler, und das wollt Ihr doch nicht, oder? Und dann hilft es auch nix, wenn es ansonsten noch so ärmlich und korrupt zugeht und die Heldin am Schluß in den Knast muss. – Aber auch ich glaube immer mehr, dass eine Antwort auf die Frage: wie ist das eigentlich in Afrika? nur ein Dokumentarfilm geben kann.

War da noch was? Ach ja: Girl King. Ich stelle mit Befriedigung fest: The first ever truly erotic lesbian pirate porn novel still remains to be written! (und zwar von mir). Aber jetzt schreiben wir erst mal noch ein paar Seiten zur Kultursoziologie
im Frankreich des 19. Jahrhunderts…

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