Im südafrikanischen Schwerpunkt des Forums gab’s ein schönes Doppelprogramm, in dem wieder bisher noch nie gesehene Dinge vorkamen. In Through the Eyes of My Daughter filmt die Regisseurin ihre 15-jährige Tochter Muneera ein Jahr lang. Die ist ein ein hübscher, manchmal garstiger Teenager, aber die Familie nimmt ihre Zicken erstaunlich freundlich hin. Nie gesehen hatte ich bisher Mädchen-Touch-Rugby, eine Sportart, in der es offensichtlich sogar eine Jugendweltmeisterschaft gibt. Ebenfalls nie gesehen: soooo bunte Häuser! Quietschgrün, rosa, hellblau, gelb – der Regisseurin scheinen die auch zu gefallen, denn sie zeigt immer wieder besonders schöne Ausschnitte.
The Meaning of the Buffalo ist ein Auftragswerk, bei dem die Regisseurin, die zuvor bereits Büffelfilme gemacht hatte, die Aufgabe erhält, herauszufinden, was es mit dem Büffel als Totemtier eines Dorfs auf sich hat. Das ist gar nicht so einfach, denn es scheint sich hier tatsächlich um ein Stück Kultur zu handeln, das einfach abhanden gekommen ist. Es helfen weder der Versuch, die Alten des Dorfs auszufragen noch ein öffentlicher Büffelwettbewerb, bei dem die besten Lieder, Geschichten und Tänze rund um das Totemtier prämiert werden sollen. Hier kommt dafür ein schönes Lied über den Esel zum Vortrag, der auf der Straße herumsteht, bis der Bus kommt. Tja, und so kam’s dass die Aufgabe zwar nicht gelöst werden konnte, aber doch ein schöner kleiner Film entstand.