und weiter gehts, zwischen zwei Reha-Programmpunkten noch kurze Kommentare zu den hängengebliebenen Kurzfilmen am Dienstag:
Es gab……….. Einen sehr kunterbunten, wunderbar-improvisierten, australischen Radiosender, der spezielle Aborigine-Musik (meine Güte, nun war ich in Australien und kann das Wort nicht schreiben, Asche auf mein Haupt) spielte, die im Wunschprogramm für Gefängnisinsassen ausgewählt wurde. Er fuhr mit seinem Fahrrad also mitten in Central Australien zu einem Schuppen, indem er alleine die Sendung moderiert: es gibt uralte Tonbänder, auf denen immer nur ein Stück drauf ist, die zum Teil eiern, aber ganz egal…… es ist soooo nett, wie er den Job als DJ spielt, nebenbei Kaffee kocht, und die immer schräger und mehr werdenden Gäste in seiner Bude aufnimmt, die alle „a cup of tea please“ sagen, und sonst stumm am Tisch beieinander sitzen – alles nebeneinander und gleichzeitig. Langsam scheint ihm die Geduld auszugehen, kein Wunder, nun kommt auch noch der Sohn, der seine Mutter geschlagen hat, die blutend auf die Ambulanz wartet, und provoziert den Radiomann, der dann kurzerhand das nicht mehr funktionierende Radio vor die Türe schmeißt. Der älteste Aborigine sagt dann tatsächlich was in der Richtung von: Er soll sich da nicht reinziehen lassen, er sei schließlich einer von der guten Sorte…. Daraufhin besinnt sich der Mann und macht weiter Musik für die Gefangenen. Die Bude leert sich von allen diesen teetrinkenden Menschen, und er steigt aufs Fahrrad und raucht mit dem alten Mann die letzte Zigarette! Wunderbar, gesellschaftskritisch, aber davon mal ganz abgesehen einfach eine sehr sehr nette und liebevolle, charmante Filmszene!
Kommentare
Eine Antwort zu „Fortsetzung der Kurzfilmkritik“
Die heute ganz wunderbare Moderatorin hat berichtet, dass dieser Film den Panorama Kurzfilm-Preis gewonnen hat. Großartig! Ich darf die Pressemitteilung zitieren: „Der Preis für den besten Kurzfilm im Panorama geht an „Green Bush“ von Warwick Thornton Für die herausragende schauspielerische Leistung und das filmische Handwerk in einem Film, der vor Menschlichkeit, Ideen und Humors und der Musik der Politik knistert. Er erzählt die Geschichte des täglichen Kampfes eines Mannes, der versucht seine zersplitterte Gemeinschaft zusammenzuhalten und seinen Schmerz zu unterdrücken.“