Iraqi Odyssey

Ein großartiger Film! Unbedingt anschauen! Wer ihn gesehen hat, hört die Nachrichten nie wieder wie vorher. What more can you expect of a film?

Es gibt eine Website, die diese und weitere Geschichten versammelt: http://www.iraqiodyssey.ch/de/

In zweieinhalb Stunden breitet der Filmemacher die Geschichte seiner weitverzweigten Familie und damit auch die Geschichte des Irak im 20. Jahrhundert aus.  Mittlerweile lebt keiner seiner 7 Onkels und Tanten und keiner seiner 26 Cousins und Cousinen mehr im Irak: sie und ihre Kinder sind über die ganze Welt verstreut, von Buffalo über Moskau bis Auckland. Die Geschichte ist persönlich und politisch und sehr komplex – und in 3D.  Der Regisseur glaubt an politische Analyse, an Bildung und Aufklärung. Seine Familie ist liberal und viele Onkels und Tanten waren in der kommunistischen Partei des Iraks aktiv. Wir verstehen, dass dieses Land aus den Nachrichten, in dem sich permanent Leute umbringen, ohne dass man recht versteht warum, dass dieses Land bis vor 40 Jahren wohlhabend, kultiviert und von einer liberalen Mittelschicht geprägt war.  Dass es jetzt ein paar hundert Jahre in der Entwicklung zurückgefallen ist (nur mit modernen Waffen), hängt mit vielen Faktoren zusammen, und die USA, Großbritannien und die Sowjetunion spielen dabei keine kleine Rolle.

Eine Zuschauerin fragt, wie einer der Protagonisten die Erfahrung von Folter verarbeiten konnte. Hier die Antwort: „Erstens: Humor. Zweitens: den Blick für das Leiden der anderen Menschen behalten“. So – und was tut jetzt „Taxi“?

Ein anderer Zuschauer sagt, er hätte an dem Film endlich die arabische Erzähltradition verstanden. Oh, sagt der Regisseur, der in der Schweiz aufgewachsen ist, er hätte sich eigentlich eher an Hegel orientiert.

Mein allererster 3D-Film! War ganz in Ordung.

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