Das soll die englische Übersetzung des ägyptischen Filmtitels: Akher ayam al Madina sein. Anders als bei europäischen Sprachen muß ich mich hier verlassen – und bin davon interessanterweise mehr irritiert als bei afrikanischen oder asiatischen Sprachen. Erst zum Ende des Films bekommen wir eine (unerwartete) Erklärung für den Filmtitel. Und diese ist, wie vieles in dem kunstvollen Film von Tamer el Said poetisch und hart zugleich.
Viele Bilder oder Sätze in diesem Film haben sehr konkrete Sachverhalte, Ereignisse, Gegenstände im Hintergrund – und öffnen zeitgleich einen großen assoziativen Raum. Das ist einer der zentralen Reize und eine grosse Qualität dieses Films, der mir einen faszinierenden Blick auf die Intellektualität und Kreativität des arabischen Raumes eröffnet hat. Auch wenn es scheinbar „nur“ um ein Filmprojekt und 4 Freunde, ihre jeweilige prekäre Lebenssituation in Bagdad, Beirut, Berlin, Kairo – alle sind auf irgendeine Weise im „Wartestand“ – und das Umfeld eines von ihnen in Kairo und sein Filmprojekt geht.
Ausgesucht habe ich mir den Film vor allem, weil ein viel zu früh verstorbener Freund wenn möglich die Hälfte des Jahres in Kairo und auf Ausgrabungen am Nil verbrachte und immer begeisternd von diesem ganz besonderen Lebensgefühl berichtet hat – ich hoffte also, ein wenig von dem zu finden, was ich selbst nie gesehen hatte und auch von dem, was von ihm oder mit ihm verloren gegangen ist. Ich wurde beschenkt und überrascht, in bester arabischer Kunst-Tradition.
Danke – Forum – für solche Filme!
Kommentare
2 Antworten zu „The Last Days of the City“
Morgen Freitag 26.02. ist dieser Film nochmal zu sehen – in den Wiederholungen des Forum im Arsenal.
… und eine NÄCHSTE CHANCE: im Rahmen des beachtenswerten Arabischen Filmfestival Berlin – ALFILM – das schon zum siebenten Mal (!) stattfindet, läuft der Film am nächsten Mittwoch dem 13. April im fsk zum Abschluss des Festival… freufreufreu!!! Große Empfehlung – wir werden wir uns das nicht entgehen lassen 🙂