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Days of Cannibalism

Days of Cannibalism ist der Name der Bar, in der das Filmteam gerne abhing. Der Name wurde dann eben auch der des Films von Teboho Edkins. Das ist sehr stimmig, wenn am Ende Kühe an den Knochen ihrer lange verstorbenen Artgenossinnen knabbern, passt aber in vieler Hinsicht. In einer abgelegenen Gegend von Lesotho begegnen sich die alteingesessenen Rinderhirten und neu hinzugezogene chinesische Händler, die den Supermarkt betreiben. Begleitet wird das Ganze vom Radiomoderator, der jeden Tag ein Programm mit dem schönen Titel „Get Knowledgeable“ sendet (wobei sich das Filmteam manchmal Themen wünschen durfte).

Der Film ist großartig, ich habe viel über gleich zwei mir völlig unbekannte Welten erfahren. Kühe sind „Götter mit feuchten Nasen“. Sie sind eine Erweiterung der Person, weshalb Viehdiebstahl etwas sehr Schlimmes ist. Die chinesischen Eingewanderten haben zum Teil einen lesothoer Pass, denn sonst dürften sie kein Land erwerben. Sie hoffen dort auf ein besseres Leben, und füllen die Lücke, dort Handel zu treiben, was den Viehhirten nicht liegt – so erzählt es der Radiomoderator.

Es ist nie so richtig klar, ob das gezeigte inszeniert oder dokumentarisch ist. Der Verdacht, dass es eine Mischung aus beiden ist, bestätigt sich in der Q&A. Für alle, die die nicht mitbekommen haben: die Gerichtsverhandlung ist nachgestellt. Da hat das Filmteam zwei ehemalige Häftlinge, die tatsächlich für Viehdiebstahl zehn Jahre im Gefängnis waren, dazu bekommen, die Verhandlung noch einmal nachzuspielen. Der Raubüberfall auf den Supermarkt ist echt. Der fand während des Endspiels der Fußball-WM statt.

Eine Zuschauerin fragt, ob die Leute fürs Mitmachen bezahlt wurden. Das wird folgendermaßen erklärt: wenn etwas inszeniert war, wie z. B. die Gerichtsverhandlung, haben die Leute Geld bekommen, denn das war Arbeit, da mussten sie pünktlich da sein und den ganzen Tag zur Verfügung stehen. Wenn der Polizist dabei gefilmt wurde, wie er die versammelten Leute über die Schwere von Viehdiebstahl aufklärt, dann ist das seine ganz normale Arbeit, dafür wurde er nicht bezahlt.


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