Vielen Dank an die Festivalleitung, dass sie das Risiko mit dem Präsenzfestival eingegangen ist. Ich habe beschlossen, von der Berlinale lernen heißt Siegen lernen: ab April findet Lehre in Präsenz statt. Fertig.
Es gab zwar viele Einschränkungen, aber es war nicht alles schlecht. Ich versuche mal eine kleine Bilanz.
Dinge, die ich vermisst habe:
- Die Q&As nach den Filmen. Die machen echt den entscheidenden Unterschied. Die Q&A Filmchen waren eine sehr freundliche und nützliche Idee, but not the Real Thing.
- Mehr Menschen und geschäftiges Business am P-Platz
- (tatsächlich) die P-Platz Arkaden, oder überhaupt irgendwas Öffentliches dortselbst. Die gescheiterte Ruinenlandschaft am P-Platz verbreitet gruselige Endzeitstimmung. Gottseidank waren keine auswärtigen Gäste da, man hätte sich ja schämen müssen.
- Bier und Essen im Kino.
- Mal die Maske abnehmen.
- Das Colosseum
Dinge, die ich überhaupt nicht vermisst habe:
- Das Gequetsche und Gedrängel vor dem Kinoeingang – frühzeitiger Einlassbeginn, dann ist das gar kein Problem.
- Die 50,100 oder so Filme, die es sonst mehr im Programm gab – da man sowieso nur max. 30 Filme schafft, ist es doch egal, ob man 200 nicht sieht oder 100.
- Der Run auf Karten – wenn man den Trick raus hatte, war es diesmal ziemlich entspannt. Mehr Wiederholungen gab es auch. Überhaupt: der Große Verdienst von Corona ist ja die Abschaffung der unseligen Kartenhäuschen. Good riddance, und mögen sie für immer im Kartenhimmel bleiben! Im Detail lässt sich das Kartensystem noch optimieren, ich verweise auf meinen Masterplan von 2016, in dem ich alles bereits dargelegt habe, incl. einem Nostalgie-Kartenhäuschen.
- In den letzten Tagen eine ordentliche Begrüßung im Kino zu Vorstellungsbeginn und ein rigoroseres Durchsetzen der Regel „Nach Beginn kein Einlass“ – bis 20 Minuten nach Beginn (!) kamen dauernd Leute und suchten im Dunkeln ihre Plätze, das geht nicht.
- Freie Platzwahl. Obwohl das Schicksal mir dauernd Plätze ganz vorne, ganz hinten und ganz außen zugelost hat, war es doch irgendwie entspannter so. Und „Reihe O“ war gar nicht so schlimm, wie anfangs gedacht.
- Das Cinestar
Was meint Ihr? Was fehlte? Was darf gern (weg-)bleiben?
Kommentare
Eine Antwort zu „Corona-Bilanz“
Ich bin in fast allem ganz bei Dir. Zwar hat mir persönlich der P-Platz nicht gefehlt, weil ich fast nicht dort war, aber für Besuch von auswärts wär’s echt peinlich gewesen. Das Cinestar hätte ich schon vermisst, wenn ich am P-Platz gewesen wäre, die Sitze waren einfach viel bequemer als im Cinemaxx.
Karten: bin immer noch Fan von Deinem Masterplan – kennt die Berlinaleleitung den eigentlich?