Strichka chasu von Kateryna Gornostai zeigt Schulalltag in der Ukraine während des Kriegs. In Zwischenüberschriften werden die Ortsnamen immer mit der Entfernung zur Front in Kilometern gezeigt. Je nachdem, wie stark eine Region vom Krieg betroffen ist, ist das Ausmaß der Zerstörung recht unterschiedlich. Mal ist das ganze Schulgebäude nur noch eine Ruine, mal wurden nur kaputte Fenster durch Spanplatten ersetzt. Mehrmals gibt es Luftalarm und alle müssen schnell Schutzräume aufsuchen. Es gibt Schießunterricht. Ältere Schüler*innen werden gefragt, ob sie sich vorstellen können, sich freiwillig zu melden. Eine Soldatin erklärt einer Klasse, wofür sie kämpft, aber auch, dass der Krieg an niemandem spurlos vorbeigeht. Aber es wird auch tanzen für die Abschlussfeier geübt. Die Lehrkräfte tun alles, um den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Nur ein einziges Mal wird das Böse der Gegenseite explizit erwähnt, und das von einem Geistlichen während der Beerdigung einer getöteten Schuldirektorin.

Die Kraft der Menschen, immer weiterzumachen ist sehr beeindruckend. Besonders bewegt hat mich die Unterrichtsstunde in einer Grundschule: was haben alle Menschen gemeinsam? Und was ist unterschiedlich? Sollten wir mit den verschiedenen Menschen befreundet sein? Die Antwort der Kinder ist ganz eindeutig ja. Und wenn dann andere Grundschulkinder ein Lied singen „Ich hasse den Krieg“, geht das ganz schön nahe.

Der Film läuft im Wettbewerb, hätte aber auch sehr gut in Generation 14+ gepasst. Er sollte an allen Schulen gezeigt werden – und nicht nur hierzulande, sondern überall.