… im Forum: über eine nicaraguanische Familie, die während des Bürgerkriegs auseinander gerissen wurde, so dass Schwester und ein Bruder auf der einen Seite, der andere (Zwillings-) Bruder auf der anderen Seite kämpften, immer in Gefahr, sich gegenseitig zu erschießen. Die andere Schwester ist im Krieg „verrückt“ geworden, d.h. „erweckt“ in einer evangelikale Gemeinde, sie redet jetzt mit Gott und Dämonen und heilt Kranke, Blinde und Lahme durchs Gebet. Dabei wirkt sie völlig ruhig und gelassen, und kein bisschen verrückt. Der Film hat einen „klassisch“ dokumentarischen Kern, der aber durch einige seltsame Bilder und Schnitte, sowie die sehr expressive Musik von Diamanda Galas bereichert wird. Z.B. fährt ein großer, leerer LKW („El Inmortal“) in dem Dorf herum, der durchaus bedrohlich und irgendwie bedeutsam wirkt. (Ein wohl eher politisch geschulter Zuschauer bat hinterher die Regisseurin, sie möge doch bitte das Symbol erklären…). Die eindrücklichen Geschichten mit den zusätzlichen Einsprengseln von Kunst klappen gut; und davon abgesehen ist es ein seltsames Gefühl zuzuhören, wie eine Frau in unserem Alter in einem Sommerkleid ein Gewehr zusammenbaut und von ihren Erlebnissen als Soldatin berichtet. Ich weiß, davon gibt’s viele, aber erzählen hört man sie eigentlich doch nur auf der Berlinale.
El Inmortal…
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Eine Antwort zu „El Inmortal…“
jetzt hab ich eine ganz lange Kritik geschrieben über El Inmortal, und die ist verschwunden….ich hoffe ja noch, daß Micha sie findet. Interessant, daß Du findest, daß die Kombination von Interviews mit dieser „Kunstform“ funktioniert, mich hat die nämlich ziemlich genervt. Das ist das schöne am Blog, die Vergleiche! Aber Du hast recht, die Szene mit dem Gewehr war sehr beeindruckend