Piao Lang Qing Chun (Drifting Flowers) von der Frau, die im letzten Jahr mit Spider Lilies den Teddy gewonnen hat, war eine Enttäuschung. Der Film ist innerhalb eines Jahres komplett fertiggeworden, und das merkt man ihm auch an – nicht unbedingt den Bildern, die sind ganz schön, aber den drei Geschichten, die zu unterschiedlichen Zeiten spielen, deren Protagonisten dann aber einmal im "Zug des Lebens" (wörtlich genommen: ein Zugabteil, dessen Fahrt die drei Geschichten verbindet) aufeinander treffen. Warum habe ich bei Episondenfilmen so oft das Gefühl, dass da einfach der/die Drehbuchautor/in ein paar schöne Einfälle hatte, sich aber nicht für einen entscheiden konnte und auch keine Idee hatte, wie man aus den vielen Einfällen eine zusammenhängende Handlung macht? Zu Deutsch gesagt: eine Notlösung?
Auch die drei Geschichten selbst sind stellenweise sehr dünn: nicht schlimm, aber langweilig und auch ein bisschen klischeehaft und manchmal einfach nicht glaubwürdig.Und wie die Diskutantin vom Panorama hinterher sagte: es werden ziemlich viele Themen – Alzheimer, Gewalt gegen Schwule, Aids, Armut, Benachteiligung von Frauen – kurz angetatscht, und das war es dann. Nein, diesmal wird es sicher kein Teddy.
Kommentare
2 Antworten zu „Piao Lang Qing Chun“
Mir kam es vor, als hätte Frau Zhou anstelle einer Geschichte eine Message gehabt – die sie zu allem Unglück auch noch vorher nennen musste, als würde sie ihrem Film nicht trauen.
Die Blinde fand ich echt schlecht gespielt (sie sollte schließlich blind, nicht gehbehindert sein) und dass sie sofort zustimmt, dass sie ihre kleine Schwester nicht mehr sehen soll, damit die keinen lesbischen Einflüssen ausgesetzt ist, fand ich einfach nur blöd.
Genau, ganz blöd. Und nach 10 Jahren kommt sie mal wieder auf Besuch, und man lächelt sich an, als wäre nichts passiert…