Kaj ti je deklica von Urška Djukić läuft in der neuen Reihe Perspektive, die Erstlingswerke zeigt.
Lucija ist neu im Mädchenchor. Die Eingangsszene zeigt in wunderschönen Close-ups zuerst ihr Ohr, dann was sie hört, eine Fliege, die am Kronleuchter landet, hörbares Schlucken, das Rascheln, wenn ein anderes Mädchen an ihren Haaren herumspielt.
Eine Chorfahrt in ein Kloster bringt für Lucija, die verglichen mit den anderen Mädchen in allem ein bisschen später dran ist, einen riesigen Sprung auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Dafür, dass das schmerzhaft und verwirrend ist, findet der Film sehr schöne Bilder. Flaschendrehen mit den anderen Mädchen, Baden im Fluss, ein Blick auf den nackt badenden Bauarbeiter-Adonis, Kussexperimente, saure Trauben als Sühne für kleine Sünden, schlimme Disharmonien in der Chorprobe.
Manchmal sind diese Bilder vielleicht etwas plakativ, z. B. wenn Nonnen singend durch den Weingarten ziehen und die Weinstöcke mit Weihwasser segnen, oder wenn ein Schnitt auf Blüten und Bienen interpretiert, welche neuen Gefühle es sind, die so verwirrend über Lucija hereinbrechen. Gleichzeitig ist das alles so schön anzusehen, dass das Überdeutliche nichts ausmacht. Außerdem wird wunderschön gesungen.
Der Film wäre in der Sektion Generation vielleicht noch besser aufgehoben gewesen, um sein Zielpublikum zu erreichen.